Liebe Freundinnen und Freunde der Kunstkantine, liebe Gäste,
willkommen im
Bernsteinzimmer der HafenCity!
Mein Name ist Thomas Lüdecke und ich vertrete heute unseren Keynote-Speaker Bernd Roloff, der leider erkrankt ist. Im Namen von Bernd und von Nissi darf Euch heute auf das Herzlichste begrüßen, zur sage und schreibe 83. Vernissage von Nissis Kunstkantine seit ihrer Eröffnung im März 2013.
Bei seiner letzten Laudatio sagte Bernd Roloff:
„Nach der Ebbe kommt die Flut. Auf den Winter folgt der Frühling.
Auf den Garten kommt es an. Es ist ein guter Garten mit einer guten Gärtnerin.“
So ist es, meine Damen und Herren! Die Kunstkantine hat ja gleich mehrere gute Gärtnerinnen, liebe Nissi, liebe Gudrun, liebes Team.
Zu meiner Rechten, wie immer im Einsatz für die gute Kunst, Bernds Assistentin Betty. Zusammen versuchen wir, Bernd so gut es geht zu vertreten.
Wir begrüßen dich, liebe Barbara Uhsadel und begrüßen euch, liebe Freundinnen und Freunde der Kunstkantine, liebe Gäste, zu dieser großartigen Ausstellung mit dem wahrlich kraftvollen Motto
„ENERGIE UND MATERIE“
Das ist ein Motto voller Power. Das spiegelt sich auch deutlich in den geradezu leuchtenden Werken von Barbara wider und die Kraft, die deine Werke ausstrahlen, liebe Barbara, spürt man sofort, sie ist geradezu raumgreifend und ergreifend.
Einen ganzen Werkzyklus hast du so benannt, denn wenn der Flow erstmal da ist bei dir, malst du bisweilen sogar an mehreren Werken gleichzeitig.
Beim Schlagwort „Energie“, meine Damen und Herren, haben wir zuletzt allerdings eher das Strom- und Gassparen der vergangenen Monate assoziiert. Wir lernten neue Vokabeln wie Energiepreisbremse, Primärenergieträger und Grundlast.
Die Grundlast beispielsweise ist die konstant benötigte elektrische Leistung in einem Versorgungsgebiet. Sie stellt somit die niedrigste Tagesbelastung eines Stromnetzes dar, die möglichst nicht unterschritten werden sollte. Wie man hier sehen kann und wie wir Alle gelernt haben, haben die erneuerbaren Energien wegen der Schwankungen diese gar nicht abgedeckt, sondern zu einem Drittel offensichtlich die Kernkraft, die wir dann ja jetzt wohl importieren müssen.
Regelmäßig analysiert das Vergleichsportal Verivox die Entwicklung der Energiekosten und beleuchtet die Bereiche Heizung, Strom und Sprit. Nach zuletzt turbulenten Monaten hat sich die Lage bei den Energiekosten zum Glück etwas beruhigt. Zwischen Oktober 2022 und April 2023 sanken die Ausgaben für Heizung, Strom und Sprit im Durchschnitt um 29 Prozent, vermeldet Verivox. Da ist ja völlig wider Erwarten eine Menge Geld übrig.
Wenn es nach den Grünen geht, sollten wir ja unbedingt in neue Balkonverkleidungen investieren:
Was der Nachbar allerdings zu der neuen Verschattung seines Balkons sagt, wissen wir nicht.
Unsere Empfehlung lautet daher ganz eindeutig:
Investieren Sie lieber in wertvolle Kunst, meine Damen und Herren, wie z.B. in dieses wunderbare Werk von Barbara voller Esprit und ja! auch Energie:
Dieses Werk hat den Titel „Energie und Materie 4“ und hat bestimmt auch wahre Wärme-Effekte, denn es strahlt schon beim Betrachten ganz deutlich eine große Menge Energie aus. Oder es wärmt Sie beim gemeinsamen Betrachten mit Ihren Besuchern bei Ihnen zu Hause, denn auch ein freudiges Gespräch oder gar ein Fachsimpeln in Anbetracht des Werkes hat garantiert diese Synergie-Effekte.
Ein weiterer Vorteil beim Erwerb dieses Kunstwerks von Barbara gegenüber dem Erwerb eines Balkonkraftwerks ist darin zu sehen, dass es auch Ihren Nachbarn nicht stören wird oder ihn sogar mitbeglücken und wärmen kann beim gemeinsamen Betrachten bei Ihrer nächsten Hausparty, denn wir erkennen eindeutig auch ein Statement für den Bereich „erneuerbare Energien“:
Mittig sieht man einen schönen modernen Holzofen! Auch hier ist Barbaras Gemälde eine empfehlenswerte Alternative. Denn das
Bundesimmissiosschutzgesetz
regelt ja bekanntlich auch den Betrieb von häuslichen Heizungen und seit dem Januar 2020 dürfen nur noch Kaminöfen in Betrieb sein, die über ein Typenschild aus den Jahren zwischen Anfang 1995 und dem 21.03.2010 verfügen.
Meine Damen und Herren: Wer hat und weiß das denn schon?
Und: wer will das hier noch wirklich?
Ein faszinierendes Gemälde erwärmt zudem noch zusätzlich Geist und Seele!
Auf jeden Fall erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang Barbaras Gemälde
„Energie und Materie 1“:
Hier kann man selbstverständlich geteilter Meinung sein, ob es sich um eine weitere moderne, abstrakte Ofendarstellung oder um die Darstellung von etwas ganz anderem handelt.
Denn wie wir nicht nur aus den vielen vorherigen Laudatien von Bernd Roloff wissen, liegt die Deutungshoheit über ein Kunstwerk stets beim Betrachter.
Der große amerikanische Schriftsteller und Kritiker John Crowe Ransom prägte diesen Ansatz schon vor vielen Jahrzehnten:
„The image cannot be dispossessed
of a primordial freshness
which ideas can never claim“.
Was nichts anderes heißt, als dass die Deutungshoheit beim Betrachter liegt.
Dieses Zitat von Ransom erlangte einige Berühmtheit, als der amerikanische Künstler und Vertreter des abstrakten Expressionismus Cy Twombly im Jahr 1990 genau dieses Zitat in zwei seiner Zeichnungen implementierte.
In programmatischer Weise beschreibt es die künstlerische Intention von Cy Twombly, der selbst zu seinen Werken kommentierte, er habe dazu immer erst eine nachträgliche Idee, was nicht erstaunt in Anbetracht vieler seiner Werke.
In dieser Beschreibung der also von ihm selbst empfohlenen Rezeptionsweise seiner abstrakten Werke hat er immerhin neue Zugänge nicht nur zu seiner Kunst mit initiiert.
Angesichts seiner Ausarbeitungen ist das ein wirklich brauchbares Tool! Hier sehen wir sein beachtliches Werk „Naumachia“ von 1992:
Also, über Geschmack lässt sich ja selbstverständlich nicht streiten, aber in der Vorbereitung dieser Laudatio gefällt uns das Werk
„Pink Frequences“
von dir, liebe Barbara, deutlich besser, um nicht zu sagen: es fiel uns sofort ins Auge:
Die geballte Dynamik dieses Werkes hat uns sofort fasziniert, die gleichen Farbkomponenten wie bei Cy, aber deutlich mehr Energie und auch Materie! Man kann förmlich den Flow der Künstlerin spüren, die sich heute oft von luziden Träumen leiten und inspirieren lässt.
Gemalt hat Barbara übrigens bereits in frühester Kindheit und es ließ sie durch alle Lebenswege hindurch nicht mehr los. Noch heute ist eine weiße Leinwand für sie eine befreiende Herausforderung zu einem neuen, erquicklich kreativen Schaffensprozess.
In ihrem Werkzyklus „Energie und Materie“ verkörperlicht die Künstlerin Barbara Uhsadel in abstrakter Form zwei Aggregatzustände. Das Eine dynamisch in kräftiger Farbigkeit, das Andere stoisch mit elegischem Strich. Aus dieser einzigartigen Spannung bezieht die Malerei der Künstlerin die Darstellungskraft für ihre ausdrucksstarken Werke.
Materie, meine Damen und Herren, besteht aus Atomen und Elementarteilchen. Das sind die kleinsten Bausteine, aus denen unsere Welt zusammengesetzt ist. Unsere ganze Welt besteht also aus Materie, wie man auf dieser Grafik sehr anschaulich erkennen kann:
Materie ist also eine Substanz, die Masse besitzt und physischen Platz einnimmt.
Genauer hingeschaut besteht Materie aus Atomen, also kompakten Atomkernen umgeben von winzigen Elementarteilchen, den Elektronen. Weil Elektronen Licht aussenden und empfangen, ist Materie für uns sichtbar. Alles was wir sehen, ist also Materie.
Wunderbar zu sehen und zu spüren ist dies auf dem Gemälde
„Energie und Materie 2“ von Barbara:
Unserer geneigten Einschätzung nach handelt es sich definitiv nicht um einen Brennofen und auch nicht um die sogenannte dunkle Materie.
Hier ein grafischer Vergleich:
Die Theorien zur dunklen Materie erklären wir jetzt nicht näher, da wir der Tradition der Laudatien von unserem Speaker Bernd Roloff folgen und nicht zu wissenschaftlich werden in dieser Rede und nur ganz leicht abschweifen in thematische Randgebiete.
Meine Damen und Herren, wir sind und bleiben mit der Kunstkantine sehr irdisch und erdverbunden und regional! Letztes Jahr hat die Kunstpreisträgerin Barbara Uhsadel in New York und Paris ausgestellt, dieses Jahr lässt sie uns hier in der Kunstkantine an ihrem malerischen Universum teilhaben.
Liebe Freundinnen und Freunde der Kunstkantine, investieren Sie also in Kunst, das ist nie verkehrt. Wir alle haben gespart an Gas und Strom, jetzt haben wir Investitionsmasse übrig für Barbaras Energie! Ansprechpartnerin hierfür ist Nissi, aber stöbern Sie auch gerne mal in unserem neuen Katalog oder online in Nissis Art Gallery.
Barbara, genannt auch Barbarossa, begreift das Erschaffen und Neuerschaffen als das Wesentliche in ihrem Leben, als eine kreative Reise. Mit dem Erwerb eines Werks von ihr erschaffen Sie, meine Damen und Herren, zumindest etwas inspirierend Neues für Ihr Zuhause oder auch mal für Ihr Büro!
Die Ausstellung läuft noch bis zum 7. Juni, aber zögern Sie nicht zu lange, die einzigartig ungezähmten, energetischen Gemälde von Barbara sind heiß begehrt.
Also, meine Lieben, das waren für heute die Schlussworte, vielen Dank fürs Zuhören! Wir hoffen, wir haben Bernd Roloff ganz gut vertreten und wünschen euch einen schönen Abend!
Betty Köhler und Thomas Lüdecke
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