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Macher, Musen und andere Menschen – Holger Liedtke

Macher, Musen und andere Menschen

Porträts von interessanten Persönlichkeiten

Vernissage: Mittwoch, 6. November 2019

Laudatio Bernd Roloff 19 Uhr

Holger Liedtke ist studierter Grafik-Designer, Illustrator und Maler. Er studierte an der renommierten Kunstschule Alsterdamm in Hamburg und lernte das malerische Handwerk bei Lothar Walter.

Nach Jahren als Art Director und Creative Director in nationalen wie internationalen Werbeagenturen folgte die langjährige Selbstständigkeit mit eigener Agentur bis heute.

Als Maler interessieren ihn vor allen Dingen Menschen, und zwar diejenigen, die „ihr Ding“ machen und für bestimmte positive Werte wie Ausdauer, Mut, Herzenswärme etc. stehen. Inspiriert durch die plakative Bildsprache der Werbung malt er vorwiegend großformatig in Öl.

Holger Liedtke schält in seinen Motiven das Wesen des Porträtierten heraus. Deshalb sind diese auch in unterschiedlichen Techniken gemalt. Stetig wachsend ist übrigens mittlerweile die Fangemeinde, die sich von ihm porträtieren lässt.

Die Ausstellung läuft bis Dienstag, den 3. Dezember 2019

www.holgerliedtke.com

Einladung

Rückseite

Die Formatierungen der Laudatios werden derzeit überarbeitet. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Laudatio

Laudatio Holger Liedtke, Nissis Kunstkantine, 06.11.2019   Liebe Freundinnen und Freunde der Kunstkantine, liebe Gäste, willkommen in der Eremitage der HafenCity. Mein Name ist Bernd Roloff, ich bin der Keynote – Speaker der Kunstkantine und darf Euch heute wieder auf das Herzlichste begrüßen zur 57. Vernissage von Nissis Kunstkantine seit ihrer Eröffnung im März 2013.   Zu meiner Rechten darf ich vorstellen, meine Assistentin Betty, die meinen Vortrag visuell unterstützen wird. Betty musste den Text dieser Laudatio nach meinem Diktat schreiben und hat bei der Erfassung des Textes in stoischer Weise diktierte Obszönitäten, üble Scherze und Flüche ignoriert. Sie ist Schild und Schwert des guten Stils. Ihr gebührt schon jetzt ein Zwischenapplaus.   Die heutige Vernissage gilt den Werken von Holger Liedtke. Ich darf vorab daran erinnern, dass wir in 6 Wochen Weihnachten feiern und dass eine Vernissage auch eine Verkaufsveranstaltung ist. Ich würde mich freuen, wenn das eine oder andere Werk bei Ihnen unter dem Weihnachtsbaum landet.   Wie man sieht, liegt der Schwerpunkt der Ausstellung ganz eindeutig auf Porträts.   Porträts, meine Damen und Herren – was könnten Motive sein, ein Porträt zu erwerben?   Für mich wäre ein Motiv, ein Porträt des Abgebildeten zu Hause zu haben, weil er mir gute Gesellschaft leistet. Damit scheidet Helmut Schmidt, den wir hier auch in der Ausstellung haben, für mich schon mal aus. Ich habe ihn das letzte Mal live bei irgendeiner Veranstaltung in der Handelskammer gesehen. Er saß da in seinem Rollstuhl, qualmte eine und quäkte: „Die Abschaffung der Vermögenssteuer war ein Fehler“. Die Abschaffung der Vermögenssteuer war kein Fehler. Die Vermögenssteuer in ihrer damaligen Form wurde 1995 vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt. Wieso soll die Abschaffung einer verfassungswidrigen Steuer ein Fehler gewesen sein? Ein Fehler war es, die Vermögenssteuer überhaupt erst einzuführen und die Bürger in verfassungswidriger Weise abzukassieren.   Viele würden ihn als Hanseaten mit markigen Sprüchen gern am Abendbrottisch gehabt haben. Ich halte Helmut Schmidt für einen der am Meisten überschätzten Politiker überhaupt. Helmut Schmidt wäre also keine gute Gesellschaft für mich.   Ganz im Gegensatz zu Bob Marley.   Ich hatte das Privileg, noch im Juni 1980 ein Live-Konzert mit ihm in Hamburg zu erleben, verstorben ist er dann ein Jahr später. Schon zum Zeitpunkt des Konzerts muss sein Körper von Krebsgeschwüren durchzogen gewesen sein, aber er brachte auf der Bühne die volle Leistung.   Das Konzert fand in der Ernst-Merck-Halle statt. Hamburg hatte zum damaligen Zeitpunkt keine große Konzerthalle, in der Topstars auftreten konnten. Die Ernst-Merck-Halle war eher eine Behelfslösung. Sie war eine Messehalle.   Ich erinnere mich genau daran, dass es bei dem Konzert höllisch heiß war und die Luft geradezu vernebelt war vom Rauch der Joints, die brannten. Überall wurde irgendetwas eingeworfen oder geraucht. Die Toiletten der Ernst-Merck-Halle waren völlig vollgekotzt. Manche hatten es gar nicht erst bis zum Toilettenbecken geschafft, sondern sich schon am Eingang erbrochen. Drübersteigen war also angesagt.   Ich hab noch heute den Geruch der Mixtur aus Haschisch, Schweiß von 6000 Menschen und dem Odeur von Erbrochenem in der Nase. Mit 16 findet man das alles spannend. Ich wohnte selbstverständlich damals noch bei Mutti in Quickborn. Quickborn hat nach meiner Auffassung nur ein einziges Mal literarischen Ruhm erlangt, und zwar in der Einleitung des Buches von Wolfgang Herrndorf mit dem Titel „In Plüschgewittern“. Herrndorf schreibt dort:   „Ich weiß noch genau, was ich dachte, in diesem Moment, auf dem Mofa, irgendwo bei Quickborn, ich dachte nämlich: Jetzt wird alles wieder gut.“   Quickborn hatte eine durch und durch bürgerliche Fassade. Aber wir 16-jährigen, die in einer Bungalow-Siedlung nach amerikanischem Vorbild domizilierten, bildeten eine Subkultur in der Wohlstandsverwahrlosung. Mein Freund Ulf hatte doch tatsächlich im Gewächshaus seiner Mutter eine Cannabisplantage hochgezogen. Seine Mutter ging nicht mehr viel vor die Tür, weil sie den ganzen Tag Four Roses trank. Also hatte Ulf, nebenbei Hobbybiologe, erfolgreich gegärtnert. Ich erledigte den Vertrieb im Haustürgeschäft. Das Lager war in meinen Lautsprecherboxen, bei denen ich in die Bassreflexöffnungen reingreifen konnte.   Mofas hatten wir natürlich auch. Und zwar waren die alle frisiert. Trotzdem waren wir nun mit der AKN nach Hamburg gefahren, um unseren Rastafarihelden, der auch immer einen Joint in der Hand hatte, wenn er nicht gerade Gitarre spielte.   Was für ein Abend kündigte sich an. Marley kam mit erheblicher Verspätung, als die Sonne schon untergegangen war, also gegen 10, auf die Bühne. Man hatte also 2 Stunden Zeit, erwartungsvoll dem Auftritt entgegen zu fiebern und tüchtig Gras zu rauchen. In der Halle stellte sich auch gar keine Ungeduld ein, das Konzert würde anfangen, wenn der Meister soweit war. Und dann war es soweit.   Die Bühne war stockdunkel und Marley fing a capella an, „Natural mystic“ zu singen.   “There’s a natural mystic Blowing through the air If you listen carefully, now you will hear Many more will have to suffer Many more will have to die Don’t ask me why Things are not the way they used to be I won’t tell no lie”   Retrospektiv lässt dieser melancholische Text wohl schon anklingen, dass er wusste, dass er es nicht mehr lange machen würde. Als dann die Bühnenlichter angingen, war ihm davon nichts anzumerken. Da stand er, unser Held, charismatisch, wie er war, und schüttelte seine überlangen Dreadlocks zu seinen Reggaehits. 75 Mio. Tonträger hat Bob Marley verkauft. Zeitweise überstieg sein Plattenumsatz das restliche Bruttosozialprodukt von Jamaika. Sein Nachlass wird auf 600 Mio. Dollar geschätzt. Das ist doch schon mal eine Hausnummer. Neben romantisierenden Kindheitserinnerungen wollen wir doch das Streben nach dem Mammon nicht vergessen. Durchaus kann man sich also das Bild auch ins Büro hängen. Ggf. auch ins Schlafzimmer. Bob Marley wird die Vaterschaft von insgesamt mindestens 22 Kindern zugeschrieben. Das spricht für Aktivität und Spermadichte.   Insgesamt gibt es also genügend Motive, sich der guten Gesellschaft von Bob Marley zu versichern, in dem man sein Porträt kauft und an geeigneter Stelle aufhängt.   Vorgreiflich stellt sich aber eigentlich die Frage, weshalb man als Künstler Porträts malt. Holger sieht Porträts als Herausforderung an, den Charakter der abgebildeten Personen so gut wie möglich treffen zu können.   Interessanter Weise arbeitet er ergebnisorientiert. Viele Künstler lieben eher den Flow bei der Werkschaffung, das heißt, der Genuss liegt im Malen selbst. Das Ergebnis ist dann irgendwann einfach da. Bei Holger ist das anders. Er schreibt mir, dass seine Erleichterung groß ist, wenn er das Gefühl hat, das Bild nach seinen Vorstellungen fertiggestellt zu haben. „Endlich fertig!“ kommt also für ihn besser, als das Flow-Malergefühl „Oh, schade – schon vorbei!“.   Als nächstes stellt sich die Frage, wen man porträtiert. Unsere Ausstellung hat den Titel   „Macher, Musen und andere Menschen“.   Wie die Motivauswahl hier zeigt, sind einige Macher porträtiert worden, also Protagonisten, die in authentischer Weise „ihr Ding“ machen, bzw. gemacht haben.   Gehen wir mal einen Schritt weiter. Ich habe Holger folgende Frage gestellt:   „Erfordert ein gutes Portrait, das der Maler das Motiv sympathisch findet oder könntest du auch Adolf Hitler oder Osama Bin Laden malen ohne zu leiden? Würdest du ein Portraitauftrag von Björn Höcke annehmen?“ Holger antwortete mir das Folgende: „Für mich ist es wichtig, dass mir die Person etwas im positiven Sinne gibt, dass sie etwas in mir positiv bewegt. Dann arbeite ich mich gern in die Persönlichkeit hinein und male sie auch gern. Sicher spielen da auch Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugend eine wichtige Rolle. Mit bestimmten Persönlichkeiten bzw. Ikonen ist man ja aufgewachsen, das prägt schon.“   Hier, meine Lieben, decken sich erstaunlicherweise die Motive für die Werkschaffung und für den Erwerber eines Porträts. Bob Marley ist eine Ikone meiner Jugend und erinnert mich an ein erfreuliches Konzert, bzw. Ulfis Haschplantage. Das Porträt verkörpert also einen Teil meiner Jugend, an die ich mich gern erinnere.   Aber wie ist das mit Hitler, Osama Bin Laden und Björn Höcke? Die sind mir völlig unsympathisch. Kann man als Maler jemanden malen, den man nicht leiden kann?   Holger hat mir darauf eine Antwort gegeben, die ich interessant und professionell finde:   „Ich würde nie einen Porträtauftrag von Björn Höcke persönlich annehmen, weil mir dieser Mensch zutiefst zuwider ist. Dennoch würde ich ihn und auch Hitler oder Osama bin Laden malen, wenn die Gemälde die betreffenden Personen „entlarven“, zum Beispiel im Rahmen einer Ausstellung deutlich machen, dass Björn Höcke hinter seiner aalglatten bürgerlichen Fassade ein Faschist ist, der Wolf im Schafspelz sozusagen.“   Wie die meisten Künstler hat Holger Vorbilder oder Influencer, die das eigene Werk beeinflussen. Holger hat z.B. ein Faible für die Porträts von John Singer Sargent. Bei diesem Künstler ist zunächst seine Produktivität beeindruckend: Ca. 900 Ölgemälde, 2000 Aquarelle sowie unzählige Skizzen und Kohlezeichnungen hat er produziert. Um die Wende ins 20. Jahrhundert war er weltweit der am meisten gefragte, populärste und teuerste Porträtmaler.   Hier sehen wir den Meister bei der Arbeit während seiner Pariser Phase. Im Hintergrund sehen wir das Bild „Madam X“, das ihm als Skandalbild den endgültigen Durchbruch brachte.   Sehen wir uns dieses Porträt doch einmal genauer an:   Das Gemälde zeigt Virginie Gautreau und ist 1884 gemalt. Virginie war zu ihrer Zeit ein It-Girl, das die Pariser Salons und Partys unsicher machte. Sargent malte sie großformatig in einem tief ausgeschnittenen Kleid. In der ursprünglichen Version sogar mit einem von der Schulter lasziv hinabgeglittenen Träger.   Als das Bild im Pariser Salon ausgestellt wurde, sorgte es für eine Kontroverse. Einerseits beschwerte man sich über die vulgäre Nacktheit der Dame, andererseits wurde es malerisch akzeptiert. Zu den malerischen Qualitäten von Sargent schreibt mir Holger Folgendes:   „Für mich hat er die perfekte Balance gefunden zwischen realistischer bzw. fotorealistischer Malerei und Impression. Bei der Kunstform Fotorealismus bewundert der Betrachter die technische Perfektion, es bleibt aber oft eine Distanz oder Kühle, das Porträt wird zu perfekt. John Singer Sargent beherrscht es meisterhaft, den Focus auf das Gesicht zu legen und den Rest teilweise mit extrem lockeren Pinselstrich zu malen.“   Der Pariser Salon nahm das Gemälde eher als Soft-Porno auf. In letzter Minute wollte Madame X nicht mehr, dass dieses Gemälde ausgestellt wird und ihre Mutter beschwerte sich bei Sargent, dass ganz Paris über ihre Tochter herziehen würde. Ein Freund von Sargent und Zeitzeuge schrieb an seine Eltern Folgendes:   „John war wegen seiner Befürchtungen sehr nervös, aber die gestrigen Ereignisse haben seine Befürchtungen noch weit übertroffen. Es gab den ganzen Tag vor dem Porträt einen Riesenspektakel. Nach ein paar Minuten fand ich ihn, wie er sich hinter Türen versteckte, um Freunden auszuweichen, die sehr ernst dreinschauten. Der ganze Vormittag war nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Bonmots, üblen Scherzen und wütenden Diskussionen. John, der arme Junge, war am Boden zerstört.“   Ein weiterer Favorit von Holger ist Colin Davidson. Davidson ist ein zeitgenössischer Maler, der für seine großformatigen Porträts berühmt wurde. Sie sind bereits in Sammlungen von Museen aufgenommen worden. Für das Time-Magazin wurde sein Porträt von Angela Merkel genutzt.   Ich habe Holger nach seiner Meinung hinsichtlich des Porträts von Angela Merkel befragt. Er antwortete mir das Folgende:   „Das Porträt ist 2015 entstanden und zierte das Cover der Ausgabe des „Time Magazin“, als Angela Merkel zur Person des Jahres gewählt wurde. Ich sehe, dass Colin Davidson sie positiv dargestellt hat, so, wie er sie gesehen hat, als sie verkündete „Wir schaffen das“. Ihr Blick ist offen und sympathisch, das Lächeln ist nicht verkniffen. Sie wirkt tatkräftig und nicht „die Dinge aussitzend“, was ihr oft vorgeworfen wird. Übrigens: Colin Davidson ist gelungen, das darzustellen, was er persönlich in ihr sah: Die tatkräftige Kanzlerin, die die Flüchtlingskrise meistert.“   An guten Tagen nenne ich Betty nicht Betty, sondern Moneypenny. Der Dienstherr fühlt sich dann wie ein bekannter britischer Geheimagent. Ich bin dann nicht Roloff, sondern mein Name ist Bond, James Bond, im Geheimdienst ihrer Majestät. Agent 007.   In unserer Ausstellung findet sich das Gemälde „007 x 6“: 6 James-Bond-Darsteller sind porträtiert, natürlich um einen Spieltisch herum. Von links nach rechts Sean Connery, Daniel Craig, Timothy Dalton, Pierce Brosnan, George Lazenby und Roger Moore.   Wer ist denn nun der Lieblingsdarsteller dieser Rolle für Holger?   „Roger Moore. Mir gefiel seine überaus smarte und unaufgeregte Art, die Welt zu retten. Außerdem war er mir bekannt aus den beiden Serien „Simon Templar“ und „Die Zwei“, die ich schon als Kind im Vorabendprogramm verfolgte.“   Wenn Sie sich dieses Bild hinhängen, meine Damen und Herren, dann haben Sie immer etwas zu diskutieren, wenn Besuch kommt. Die unterschiedlichen athletischen Fähigkeiten, das Maß oder Übermaß an Raubeinigkeit, Eleganz oder mehr Muskeln sowie die Wirkung auf Frauen, die sogenannten Bond-Girls, sind doch wunderbare Themen. Betty meint, die Wirkung auf Frauen wäre bei allen gut gewesen.   Ich muss sagen, dass mich Daniel Craig im letzten Bond in dieser Beziehung etwas enttäuscht hat. Ein vernünftiger Bond endet am Besten nach allen erlittenen Abenteuern mit einer Boudoir-Szene, wobei man natürlich genau weiß, dass das Glück nicht von Dauer ist, sondern höchstens bis zum nächsten Auftrag dauert, bei dessen Ausführung dann die nächste Schönheit aufgerissen wird.   Nach meiner Erinnerung endete der letzte Bond damit, dass Daniel Craig mit seiner Filmpartnerin mit einem schnöden Oldtimer ins Glück fuhr. Wollen mal sehen, was aus den Beiden geworden ist. Der 25. Bond mit dem Titel „Keine Zeit zu sterben“ ist in Arbeit und Daniel Craig spielt wieder die Hauptrolle. Vorher gab es ja schon Gerüchte, dass – oh Schreck – eine Frau den Bond spielen könnte.   Wie in der Schauspielerei spielt auch in der Malerei Begabung eine gewisse Rolle. Ich habe Holger folgende Frage gestellt: Wie wichtig ist Begabung in der Malerei und worin äußert sich diese Begabung (genialer Strich oder Beobachtungsgabe oder was sonst)? Seine Antwort fiel wie folgt aus: „Grundsätzlich glaube ich, dass jedes Kind begabt ist, wenn es aus reiner Freude heraus beginnt zu zeichnen und zu malen. Und wenn es nicht durch negative Erlebnisse gestoppt wird („Das soll ein Löwe sein. Für mich sieht das aus wie ein Pferd.“) und am Ball bleibt, kann es ein guter Maler werden. Ansonsten ist Malen sauberes Handwerk, das jeder Mensch lernen kann. Beobachtungsgabe kann man trainieren. Ich würde schätzen 25 % Begabung, 75 % Arbeit. Meine Meinung: nur wer das malerische Handwerk und deren Regeln beherrscht, ist dann auch in der Lage, die Regeln zu brechen und zu abstrahieren.“   Die personifizierte Begabung für ein Metier haben wir hier auch in der Ausstellung. Ich beziehe mich hier auf das Porträt von Muhammad Ali, bzw. damals hieß er noch Cassius Clay.     Muhammad Ali begann mit 12 Jahren das Boxtraining, weil er den Dieb seines Fahrrades verprügeln wollte. Er wurde mit 22 Profi-Weltmeister und verteidigte den Titel sogar im Rückkampf. Tja, meine Damen und Herren, am Start erkennt man den Sieger, das versteht man unter Hochbegabung. Irgendwann erkennt man, dass man es weit bringen könnte, wenn man fokussiert und zielstrebig bleibt.   Ali hatte auch noch die Nonchalance, dies Alle wissen zu lassen:   „Es ist schwer, bescheiden zu sein, wenn man so großartig ist, wie ich es bin.“   Also, meine Damen und Herren, seien auch Sie heute Abend nicht zu bescheiden und gönnen Sie sich ein Werk von Holger Liedtke. Eine großartige Laudatio haben Sie schon gehört, nun geht es ans Monetarisieren meiner Ausführungen. In jedem Fall bedanke ich mich bei Betty für das taktisch zeitgerechte Hochhalten von Exponaten und bei Ihnen, liebe Gäste für Ihre Aufmerksamkeit.   Bleiben Sie der Kunstkantine treu und bis bald.   Bernd Roloff  

Einige Fotos sind wegen evtl. Urheberrechtsverletzung nicht veröffentlicht. Die Setzerin

Vernissage der Ausstellung "Macher, Musen und andere Menschen – Holger Liedtke"

Exponate der Ausstellung "Macher, Musen und andere Menschen – Holger Liedtke"

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