Einladung zur Vernissage am Mittwoch, 22. Januar um 19 Uhr.
Alain L.L. Marie präsentiert in dieser Einzelausstellung eine außergewöhnliche Perspektive auf die Hamburger Köhlbrandbrücke. Der Fotograf und bildender Künstler erhielt vor einigen Jahren eine seltene Genehmigung, die Brücke während Instandsetzungsarbeiten zu Fuß zu erkunden und fotografieren. Tagsüber und nachts dokumentierte er nicht nur die Brücke aus ungewöhnlichen Blickwinkeln, sondern auch deren Umgebung, die Elbe und den Industriehafen. Dies ist die erste thematische Präsentation dieser Art ist, die sich intensiv mit der Köhlbrandbrücke auseinandersetzt. Sie besticht durch ihre ungewöhnlichen Ansichten und bietet eine Perspektive, die bislang unerschlossen geblieben ist.
Die minimalistische und geometrische Ästhetik der Köhlbrandbrücke übt einen besonderen Reiz aus. Diese Eigenschaften vermitteln ein Gefühl von Reinheit, das Marie in seinen Bildern zum Ausdruck bringt. Die Brücke dient ihm als Instrument, um seine ästhetischen, mathematischen und moralischen Empfindungen zu erforschen und zu teilen. Er beschreibt sich als sachlich und wenig gefühlsbetont, was sich in seinem distanzierten, aber tiefgründigen künstlerischen Ansatz widerspiegelt.
Marie, geboren 1946 in Marseille, promovierte in Biochemie und arbeitete in der Forschung, bevor er Patentrichter wurde. Nach seiner Pensionierung widmet er sich der Kunst, die er als Mittel versteht, den Betrachter ästhetisch zu berühren und dessen inneren Dialog anzuregen. Seine Werke thematisieren Konzepte wie Leere, Nacht und Unendlichkeit sowie die Ästhetik des Hässlichen. Oft sind seine Bilder leicht verfremdet, um eine verborgene Realität hinter der sichtbaren Welt anzudeuten. So fordert er den Betrachter auf, die Oberfläche zu hinterfragen und einen tieferen Sinn zu suchen.