70. Kunstausstellung in Nissis Kunstkantine
Kunstausstellung von Künstler*innen des Atelier Freistil und Mikail Akar
Dienstag, den 28. September bis Dienstag, den 26. Oktober 2021.
Wir laden herzlich ein zur Vernissage am Dienstag, den 28. September um 19 Uhr.
Die Laudatio hält Bernd Roloff.
Schirmherrin der Veranstaltung ist Catherine Grote.
Gezeigt werden Porträts, Illustrationen, Landschaften, Farbfeldmalerei, Naives, Abstraktes und sogar Konstruktivismus.
Das Atelier Freistil ist eine Kooperation von „Leben mit Behinderung Hamburg“ und der „Elbe Werkstätten GmbH“, in der Künstler*innen mit Beeinträchtigungen Arbeitsplätze und Förderung bekommen.
Athina Efthimiadou
„Was bedeute Kunst für sie, Frau Efthimiadou?“ „Alles!“
Seit ihrem Schlaganfall 2014 fällt es Athina Efthimiadou schwer zu sprechen und ihre recht Hand nicht mehr bewegen. Ein schwerwiegender Einschnitt in ihrem Leben, dennoch erleben ihre Mitmenschen sie als ausgesprochen fröhlichen Menschen, die viel und gerne lacht. Die Malerei hat Athina erst nach ihrem Unfall für sich entdeckt, ihre Tochter hat sie dazu ermutigt. Die Kunst ist für Athina eine Sprache geworden. Sie malt und zeichnet, im Atelier Freistil und in ihrer Freizeit zu Hause. Thematisch will sie sich nicht festlegen, sie malt Portrait und Landschaftsbilder, mag Stillleben genauso wie abstrakte Malerei.
Katja Keppel
Berge, Seen, Gebäude, Landschaften, Bäche, Blumen, Eiswüsten und Täler. All diese Orte hat Katja Keppel mit ihren Stiften bereist. Die große weite Welt und Nachbars Garten.
Katja Keppel versteht es, Landschaftsszenerien meisterhaft einzufangen und auf das Wesentliche zu beschränken. Die Linie dient ihr dabei als Mittel der Abgrenzung, Umrandung und Portionierung. Eine Linie, die konsequent und entschieden die Anordnung der Zeichnung strukturiert. Landschaften werden so zu eingefassten Formen. Diese Formen füllt Katja Keppel mit Buntstift oder Aquarellfarbe.
So entstehen bunte, ebenso durchlässige als auch entschieden wirkende Szenerien mit dem Mut zur Leerstelle.
Ümmü Burul
„Kunst macht mir Freude. Das Atelier hat mich inspiriert meinen eigenen Weg als Künstlerin zu finden. Am liebsten arbeite ich mit Acrylfarben, weil sie so schön leuchten. Am Anfang habe ich oft Landschaften gemalt, jetzt male ich lieber abstrakter.
In meinen Werken verarbeite ich persönliche Emotionen oder Erlebnisse. Das macht meine Kunst besonders.“
Ümmü Burul schichtet Acrylfarbe übereinander, lässt verdünnte Farbe übereinander laufen. Farbnasen bahnen sich ihren geraden Weg über das Bild und kreuzen einander, es ergeben sich grafische Muster. Es entsteht ein Zusammenspiel vom unbewussten Lauf und dem bewussten Lenken der Farbe mit dem Pinsel.
Frauke Becker
„ Zeichnen heißt – an etwas Gutes denken!“ Dieses ist das künstlerische Motto, welches Frauke Becker antreibt. Gedanken und Erinnerungen sind in ihrer künstlerischen Ausdrucksweise genauso bedeutend, wie Bleistift und Pinsel.
„Das brauche ich zum Leben“ sagt Frauke Becker weiter. Sie bewegt sich dabei in einem Themenspektrum von Landschaftsbeschreibungen, Bauernkaten und Figuren aus dem Umfeld des Theaters. Ihre enge Verwurzelung mit der Hansestadt Hamburg und den Vierlanden findet sich in ihren Arbeiten wieder.
Frauke Becker verwebt poetische Texte und Zeichnungen zu einem engen Erzählteppich aus Familie, Sehnsucht und Erlebten. Eine Dichterin mit Worten und Farbe.
Ines Maria Bialek
„Ich habe schon immer künstlerisch gearbeitet. So richtig mit Kunst auseinandergesetzt habe ich mich in der Schulzeit. Ich begann damit Comicbilder nachzuzeichnen, hauptsächlich Manga- Figuren. Mit der Zeit interessierte ich mich mehr für Fantasy, aber auch für realistische Malerei.
Ich mache Kunst, weil ich damit meine Gefühle und was ich denke am besten ausdrücken kann. Ich bin ohnehin schon ein sehr zurückhaltender Typ. Durch meine Bilder gelingt es mir trotzdem, mich zu zeigen und mich auszudrücken. Mich macht es stolz, wenn meine Bilder ausgestellt und verkauft werden. Das erfüllt mich mit Freude.
Ich mag am liebsten Fantasy- Bilder, die eine surreale Note in sich tragen. Ich male gern mit Acryl oder zeichne, wobei ich mich gern von anderen Künstlern oder Bildern inspirieren lasse. Ich finde es schön, dass ich in der Kunst noch so viele Dinge lernen kann.“
Nikolai Sietz
Nikolai Sietz, Jahrgang 1976, ist seit Dezember 2014 als Künstler im Atelier Freistil tätig. Herausragend ist sein Mut für große Formate. In Acryl schafft er abstrakte Landschaften und dynamische Welten. Seine Bilder bieten der Phantasie des Betrachters viel Raum.
Gabriele Radecki
Gabriele Radecki, geboren 1962. „Ich glaube nur an das, was ich sehe.“ Gabriele Radecki ist eine genaue Beobachterin. Sie kann in kurzer Zeit mit einem Strich eine Figur beschreiben und ihr Wesen mit zeichnerischen Mitteln erfassen. Begegnungen in idyllischer Landschaft, Fabelwesen und Pferde in Bewegung, Männer mit Hündchen, Damen im Pizzakleid- dies beschreibt einen kleinen Ausschnitt der Motive aus dem Ideenschatz der Zeichnerin. „Ich habe einen Blick für alles, was um mich rum passiert“, sagt die Künstlerin über ihre Arbeit im Atelier Freistil. Ihre Zeichnungen haben oft einen humorvollen und etwas absurden Moment.
„ Alles, was ich male, ist Realität (Wirklichkeit)“, sagt Gabriele Radecki und meint damit, dass alles so ist, wie sie es zeichnet.
Udo Böhnisch
Udo Böhnisch, geboren 1958. „Hier im Atelier ist immer was los. Das mag ich daran“. Udo Böhnisch ist ein begeisterter Beobachter und findet in seiner Umgebung Inspiration für seine Zeichnungen. Dabei kombiniert er Schrift und Bild. Böhnisch greift Wörter auf, beginnt sie zu formen, fabuliert und reimt. So erfindet er neue Wortzusammenhänge und verbindet diese mit seinen Zeichnungen.
Was interessiert Sie an der Kunst? Die Kunst, der Dunst.
Wo sind Sie geboren? Hamburg Altona, 1958.
Sie interessieren sich für Zahlen, warum? Warum ist die Banane dumm, krumm.
Bei welchem Wetter malen Sie am liebsten? Sonnenschein und Mondenschein und auch Sternenschein. Wenn der Himmel abends blau und klar ist.
Was sind Ihre Lieblingsfarben? Lila, orange, anthrazit, beige, rot, gelb, grün, braun, blau, schwarz, weiß.
Sind Sie gerne in der Natur? Ja, Kultur auch.
Sie sind ja ein Dichter! Woher kommt ihre Freude am Dichten? Von Schichten, von Fichten, von Bösewichten.
Cemile Ötztürk
Cemile Ötztürk, geboren 1972. Die Künstlerin spricht über Ihre künstlerische Laufbahn und ihre Inspirationen:
“Ich bin als Kind nach Deutschland gekommen und denke oft an Istanbul. Geboren wurde ich in einem Dorf. Dort gab es Äpfel, die schön aussahen und gut geschmeckt haben. Ich habe Sehnsucht nach dem Ort. Ich mag die Farbe rot, die Farbe der Äpfel. Im Dorf in der Türkei hatten wir ein gelbes Haus. Ich denke an das Frühstück dort und die Bäume. Die Bettlaken im Haus sind lilafarben. Das Sofa ist blau und wir trinken Tee mit der ganzen Familie“. All diese Farben finden Sie in den Werken von Cemile Ötztürk.
Manuel Llobera-Capella
MANUEL LLOBERA- CAPELLA, geboren 1990. Seine künstlerische Begabung fiel schon in der Schulzeit auf. Seit Eröffnung das Atelier Freistil im März 2010 arbeitet Manuel Llobera- Capella in den Elbe Werkstätten.
Manuel Llobera- Capella ist ein Meister des Kunstzitierens.Werke von Cezanne, Gauguin oder Matisse dienen ihm als Vorlage. Gern malt er Figuren, deren Haltung er seinen Vorlagen entnimmt, verleiht ihnen jedoch einen ganz eigenen Ausdruck. Er entwickelt neue Bildkombinationen, fügt Gegenstände hinzu, verändert Farben. Seine Figuren blicken dem Betrachter entgegen, mal freundlich, mal gelangweilt, mal gedankenverloren oder unbeteiligt. Sie strahlen jedoch immer eine große Ruhe und Gelassenheit aus. Manuel scheute sich nicht, das jemals teuerste verkaufte Bild von Cezanne zu zitieren. Damit wertschätzt er die Arbeit des Künstlers, so wie seine eigene.
Er malt mit Acryl und Ölfarben, die er geduldig in mehreren Schichten aufträgt. Seine Bilder leuchten in klaren Farben und vermitteln einen plastischen Eindruck. Manuel Llobera- Capella sagt: “Es ist mir wichtig, dass die Betrachter sich gut fühlen, wenn sie meine Bilder anschauen.“
Esther Ravens
Esther Ravens, geboren 1970. „Ich glaube, das Gehirn funktioniert in Bildern noch vor den Sätzen. Wenn mir ein Bild gelingt, schreie ich fast vor Freude. Frei vor dem weißen Blatt, schnell anfangen und dann sehen, sehen, sehen, wohin es will, das Bild. Mit den Händen malen. Und ich produziere auch viel Müll. 99 % Transpiration, 1 % Inspiration. Genie? Es gibt so viele gute Künstler. Sehen, sehen, sehen, erkennen. Und sich immer wieder verneigen.“
Mikail Akar
Deutschlands jüngster abstrakt malender Künstler.
Mikail Akar (8 Jahre) erschafft großformatige Kunstwerke, die man Jonathan Meese oder Jackson Pollock zuschreiben könnte.
Er ist ein Wunderkind und verblüfft mit seinem Können die Kunstszene.
Die Medien stürzen sich auf den „Kindergarten-Picasso“, der vor Allem einfach Spaß daran hat, seine Kreativität malerisch umzusetzen. Tupfen, kleckern, spritzen, sprayen, pastös auftragen, mit dem Spachtel verstreichen – Mikail findet ständig neue Wege.
Auf der Veranstaltung werden Fotos gemacht, Videos und Filme gedreht, und auf der Homepage, Facebook, weiteren Medien evtl. veröffentlicht.
Selbstverständlich findet die Veranstaltung unter Einhaltung der Hamburger Corona-Auflagen und Hygienevorgaben statt. Beachten Sie deshalb bitte die 3G-Regel und kommen Sie geimpft, genesen oder getestet. Sie müssen bitte medizinische Masken tragen. Wir stellen nach wie vor die Kontaktnachverfolgung sicher. Das ist auch per App (z.B. Luca) möglich.